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wölbt war die Kirche wohl mit einfachem Kreuzgewölbe mit je vier Rippen, wie wir sie heute noch im südlichen Seiten- und Querschiff haben, doch besteht auch die Möglichkeit, daß das Mittelschiff und Querschiff noch keine Gewölbe hatten. Die Zerstörungen der Jahre 1243, 1247 und 1252 in Oliva scheinen sich auf das Wesentliche des Kirchengebäudes nicht oder doch in nur sehr unwesentlichem Umfang erstreckt zu haben.
Da kam der geschilderte große Brand vom Jahre 1350, bei dem nur das Hauptschiff einschließlich der Seitenwände und die an den Streuzgang anstoßenden Teile unverleßt blieben, während jämtliche freistehenden Umfassungsmauern im Dsten, Norden und Westen entweder vom Feuer vernichtet oder zum Zwecke des Neu- und Erweiterungsbaues von Menschenhand niedergerissen wurden. Man hat bei dem nach 1350 einsebenden Wiederaufbau die geretteten Teile, das nördliche Seitenschiff, das Querchiff und die Safristei teils unverändert gelassen, teils dieselben im Charaffer des alten Gebäudes ausgeführt. Die drei neuen Umfassungsmauern sind aber weit über die alten Grenzen hinausgerückt und die dadurch im Westen, Norden und Osten entstandenen Kirchenräume im Baustile der Zeit ausgeführt. Die Kirche ist durch diesen Bau also wesentlich vergr ö ßert worden, und zwar, indem man gegen Westen das Langhaus um vier Joche verlängerte und ihm seinen Abschluß in zwei Treppentürmchen gab, deren Spiken man wahrscheinlich im Jahre 1601 hinzufügte. Auch legte man das nördliche Seitenschiff an. Die Hauptveränderung aber fand an der Ostjeite statt, indem man das Chor bedeutend verlängerte, es polygon (fünfeckig) abschloß und auch um das Presbyterium gleichfalls einen breiten polygonen Verbindungsgang zwischen dem nördlichen und jüdlichen Seitenschiff baute. Die fünf äußeren Seitenflächen diefes Abschlusses waren bis zu ihrer am Ende des 17. Jahrhunderts erfolgten Umgestaltung, wie deutliche Mauerspuren zeigen, jämtlich durchbrochen und dienten als Ausgänge oder als fensterartige Nischen. In der Zeit dieses Baues (1350—55) wurde auch das heutige Gewölbe des nördlichen Seitenschiffes, des Umganges und des Kreuzganges angelegt, während das Haupt- und Querschiff damals eine horizontale hölzerne Decke erhielt. Wir haben also in unserer Kathedrale (mit geringfügigen Aenderungen) den Bau vor uns, wie er unter Benußung der aus der Zeit von 122439 erhaltenen Teile in den Jahren 1350—55 errichtet worden ist. Die Zerstörungen von 1433 durch die Hussiten, 1454—66 während des Städtekrieges, 1563 durch Herzog Erich von Braunschweig usw. scheinen also an den baulichen Teilen der Kirche gleichfalls ziemlich schadlos vorübergegangen zu sein.
Auch das Unglücksjahr 1577, in dem die Danziger gegen Oliva Sturm liefen und dort viel zerstörten, scheint den Baulichkeiten der Kirche keinen großen Nachteil gebracht zu haben. Zwar wurden ihre Dächer und hölzernen Decken ein Raub der Flammen, zwar wurde die stirche im Innern völlig ausgeräubert, aber die Umfassungsmauern sowie die Gewölbe der Nebenschiffe, des Chorumganges der Sakristei und des Kreuzganges blieben unversehrt und wurden auch bei den Wiederherstellungsarbeiten unverändert gelassen. Die Restauration begann zunächst im Jahre 1578 damit, daß man zum Schuße der erhaltenen Gewölbe Strohdächer er


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